Der Kampf gegen den Klimawandel ist die große Generationenaufgabe unserer Zeit. Die deutsche Gaswirtschaft stellt sich dieser Herausforderung und übernimmt Verantwortung. Denn ehrgeizige Klimaziele sind nur der erste Schritt. Entscheidend ist, wie diese Ziele schnell, bezahlbar und sicher erreicht werden können. Uns ist klar: Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir neue Ideen, machbare Lösungen und gemeinschaftliches Handeln. Wir sind bereit, denn wir wissen: Mit Gas geht’s.
DIE ZENTRALE BEDEUTUNG VON ERDGAS FÜR DIE ENERGIEVERSORGUNG
Das Erdgas-Netz ist das Rückgrat der deutschen Gas-Versorgung. Die bundesweit verfügbare Transport- und Verteil-Infrastruktur umfasst 547.000 km Rohrleitungen und speichert etwa doppelt so viel Energie wie das deutsche Stromnetz. Das Verteilnetz (Niederdruck- und Mitteldruckleitungen) besitzt eine Länge von mehr als 410.000 km, während die Fernleitungsnetze mit ca. 40.000 km Länge die Hauptschlagadern des Gas-Transportsystems in Deutschland stellen. Deutschland verfügt darüber hinaus über die größten Erdgas-Speicherkapazitäten in Europa. In den 47 unterirdischen Speichern kann rund ein Viertel des Jahresbedarfs an Erdgas gespeichert werden.
TEIL DER EUROPÄISCHEN INFRASTRUKTUR
Das deutsche Netz ist integraler Bestandteil des europäischen Erdgas-Verbundsystems mit zahlreichen Übergängen zu unseren Nachbarländern, vielfach mit der Möglichkeit, ein Reverse-Flow-Verfahren zu integrieren, das heißt, Erdgas sowohl in die eine als auch in die andere Richtung zu transportieren. Diese Struktur schafft Flexibilität und sichert so die außerordentlich hohe Zuverlässigkeit der deutschen Erdgas-Versorgung.
H2-NETZ FÜR DEUTSCHLAND
Der FNB hat im NEP Gas 2020-2030 erstmals eine Wasserstoffinfrastruktur vorgestellt. Hier sind Leitungen mit einer Gesamtlänge von ca. 5.900 Kilometern aufgeführt und setzt zu 90 Prozent auf dem bestehenden Erdhasnetz auf. Auf diese Weise können Regionen der Wasserstofferzeugung mit den großen Verbrauchszentren aus den Sektoren Industrie, Mobilität und Wärme verbunden werden.
VERSORGUNGSSICHERHEIT DURCH DIVERSITÄT
Rund zwei Drittel des in Deutschland eingesetzten Erdgas werden hierzulande oder in anderen europäischen Ländern gefördert. Mehr als ein Drittel wird aus Russland importiert. Im Jahr 2017 wurden 7 Prozent in Deutschland selbst gefördert, aus Norwegen kamen 21 Prozent, aus den Niederlanden 29 Prozent, aus Russland 40 Prozent und die verbleibenden drei Prozent kommen vor allem aus Dänemark und Großbritannien (die Zahlen werden aus Datenschutzgründen vom BAFA nicht mehr nach Ursprungsland aufgeschlüsselt veröffentlicht; die genannten Werte beruhen daher auf Schätzungen). Durch die große Zahl an Bezugsquellen und eine noch größere Zahl von Bezugswegen können mögliche Störungen jederzeit kompensiert werden, so dass die Versorgung der Verbraucher stets gewährleistet bleibt. Neben dem Transport von Erdgas in Pipelines über Land oder unter Wasser (beispielsweise über die Nord Stream Pipeline, die Deutschland direkt mit dem Exporteur Russland verbindet), kann Erdgas in verflüssigter Form (LNG) auch auf dem Seeweg zu uns gelangen. Entsprechende LNG-Terminals gibt es beispielsweise bei unseren europäischen Nachbarn in den Niederlanden und Frankreich. Aktuell werden Pläne für ein mögliches deutsches LNG-Terminal geprüft.
INVESTITION IN DIE ZUKUNFT DER ENERGIEVERSORGUNG
Die deutsche Erdgas-Wirtschaft investierte 2019 ca. 1,4 Milliarden Euro u. a. in die Infrastruktur, Entwicklung innovativer Technologien sowie in eine hohe Versorgungszuverlässigkeit und -qualität – und somit in die Zukunft der Energieversorgung. Bis 2030 soll die Gas-Infrastruktur um mehr als 1.700 Kilometer wachsen. Dafür wollen die Fernleitungsnetzbetreiber rund 8,5 Milliarden Euro investieren. Darin sind auch Investitionen für die Deckung der Wasserstoffbedarfe enthalten.